Ab wann ist man wirklich erwachsen


Als Kinder sehen wir vor allem unsere Eltern als Verkörperung des Erwachsenseins. Sie bringen uns bei, was richtig und was falsch ist, sind für uns da, ohne von uns zu verlangen, in gleicher Weise für sie da zu sein, und wissen genau, wann man was essen oder wie lange man schlafen muss. Erwachsene, so setzt sich in unseren Köpfen fest, kennen die Regeln, sind unabhängig und haben den Durchblick. Und meistens sind sie zwischen 30 und 40 Jahre alt — je nachdem, wie alt unsere Eltern eben sind, wenn wir anfangen, uns solche Gedanken zu machen. Laut Peter Jones, Neurowissenschaftler und Psychologie-Professor an der Cambridge University, käme so eine kindliche Einschätzung der Wahrheit zufälligerweise sogar relativ nahe. Ihm zufolge sei die Verwandlung vom Kind zum Erwachsenen ein Prozess, ein " schrittweiser Übergang, der sich über drei Jahrzehnte hinzieht ", wie das Department für Psychologie der Cambridge University den Professor auf seiner Website zitiert. Unsere kindliche Vorstellung ist also offenbar näher dran an einem psychologisch realitätsnahen Erwachsenen-Alter als beispielsweise unser Gesetz — denn laut dem sind wir bekanntlich schon ab 18 volljährig. ab wann ist man wirklich erwachsen

Ab wann ist man erwachsen?

In den 20ern sei man demnach anfälliger für psychische Störungen als in den 30ern. Die BBC zitiert einen Professor der Cambridge Universität, Peter Jones , der in London über die Forschungsergebnisse sprach: "Was wir eigentlich sagen wollen, ist, dass es absurd ist, eine feste Definition davon zu haben, ab wann man von der Kindheit in das Erwachsenenalter kommt. Es gebe keine Kindheit und kein Erwachsensein: "Menschen sind auf einem Weg, auf einer Flugbahn. Warum also spricht man bei Jährigen von "Erwachsenen", wenn es bis zu 30 Jahren dauern kann, bis das Gehirn ausgereift ist? Natürlich braucht die Gesellschaft einordnende Kategorien. Dabei ginge es laut Jones vor allem um das Bildungssystem, das Gesundheitssystem und die Justiz. Trotzdem sei es wichtig, immer von Individuum zu Individuum zu unterscheiden. Jones geht zum Beispiel davon aus, dass erfahrene Richter in der Rechtssprechung unterscheiden, ob die Straftat von einer jährigen Person oder von einer Person in ihren 30ern verübt worden sei.

Erwachsenenalter: Wann wird man wirklich erwachsen? Als Kinder sehen wir vor allem unsere Eltern als Verkörperung des Erwachsenseins. Sie bringen uns bei, was richtig und was falsch ist, sind für uns da, ohne von uns zu verlangen, in gleicher Weise für sie da zu sein, und wissen genau, wann man was essen oder wie lange man schlafen muss.
Die Suche nach dem wahren Erwachsenenalter Er war ein kluger Mann. Denn die Wahrheit ist, dass wir Zeit unseres Lebens versuchen, das Leben zu verstehen und uns darin möglichst ordentlich anzustellen.

Erwachsenenalter: Wann wird man wirklich erwachsen?

Stand: Von: Nico Reiter. Kommentare Drucken Teilen. Ist man mit 18 wirklich erwachsen? Die Neuropsychologie gibt Aufschluss darüber, in welchem Alter bestimmte Areale im Gehirn vollständig ausgebildet sind. Frankfurt — Der Geburtstag wird oft als Start in das Erwachsenenleben gefeiert. Ab diesem Datum gilt man als volljährig und hat viele Freiheiten dazugewonnen — sei es der legale Konsum harten Alkohols oder Glücksspiel. Aber ist man ab diesem Alter wirklich schon erwachsen? Die Neuropsychologie versucht über das Gehirn die Antwort auf diese Frage zu finden. Nicht nur der Körper, auch das Gehirn wächst in der Adoleszenz, also dem Übergang zum Erwachsenwerden. Bis zum sechsten Lebensjahr nimmt die graue Substanz deutlich an Volumen zu. Danach stagniert dieses Wachstum. In der Pubertät schrumpft die graue Masse sogar leicht. Besonders interessant bei der Frage danach, wann das Gehirn erwachsen ist, ist der präfrontale Kortex. Dieser entwickelt sich in der Pubertät bis zum Alter von ungefähr 25 Jahren weiter und hat unter anderem Auswirkungen auf Planen, Denken und das Verarbeiten komplexer Informationen sowie dem Erwarten von Konsequenzen.

Die Suche nach dem wahren Erwachsenenalter

Aus einem Prozess ist also ein Zustand geworden: das Erwachsensein. Aber sind wir mit 18 wirklich schon bereit für die Welt? Unser Gehirn würde widersprechen. Es gibt Menschen, die mit zwölf schon reifer sind als andere mit Mitte Genauso gibt es Menschen, die sich ein Leben lang dem Gefühl nicht erwehren können, dass sie das Erwachsensein mehr simulieren, als es zu sein. Erwachsensein ist ein Konstrukt, das lange Zeit mit bestimmten Indizien vermeintlicher Reife assoziiert wurde: Ehe , Kinder, Eigenheim — und das möglichst schnell. Heutzutage können sich immer weniger Menschen überhaupt mit dem Gedanken anfreunden, den sogenannten Bund fürs Leben einzugehen oder eine Familie zu gründen und wenn sie es tun, warten sie damit, bis sie in den 30ern sind. In der Neurowissenschaft wird daher schon länger darüber diskutiert, ob es nicht klüger wäre, das Erwachsensein als einen Prozess zu begreifen, der im Inneren stattfindet und eine psychologische Entwicklung widerspiegelt und nicht als etwas, das man automatisch erreicht, weil man eine bestimmte Altersschwelle übertritt.